Veranstaltungsvorschau ab September 2018
01.09.2018Drei Hallen voller Genüsse
07.09.2018Für mehr Lebensqualität im Alltag
Für mehr Lebensqualität im Alltag
Für mehr Lebensqualität im Alltag
NEURO 2018 rückt Parkinson und Multiple Sklerose in den Fokus
Das Essen mit Freunden, das wiederholt abgesagt wird, oder der spontane Kinobesuch, der unmöglich scheint: Einschränkungen wie diese bestimmen den Alltag vieler Patienten mit Multipler Sklerose (MS) und Morbus Parkinson. Ein Grund dafür ist die anhaltende Erschöpfung, an der beide Patientengruppen leiden. Möglichkeiten, die sogenannte Fatigue zu behandeln, zeigt NEURO 2018 auf. „Den Betroffenen und ihren Angehörigen Lebensqualität zurückzugeben, darum geht es bei der Tagung“, sagt Dr. Holger Honig vom Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide. Gemeinsam mit sechs weiteren Wissenschaftlern und Medizinern aus ganz Deutschland stellt der Neurologe am Samstag, 20. Oktober, im Bremerhavener Atlantic Hotel Sail City bei der eintägigen Fachveranstaltung aktuelle Therapien und neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung vor.
„Unser Ansatz ist, dass sich auch Patienten und ihre Angehörigen auf den neuesten Stand bringen und alle Teilnehmer mit renommierten Medizinern ins Gespräch kommen“, sagt Kordula Grimm, Bereichsleiterin bei der Messe Bremen, die die Tagung veranstaltet. „Das zeichnet NEURO neben der hohen Qualität der Vorträge aus“.
Zur Fatigue etwa wird erst seit 20 Jahren geforscht. Dabei werde sie von den meisten MS-Patienten als schwierigstes Symptom empfunden, „denn die Erschöpfung beeinträchtigt neben Psyche und Motorik auch die geistige Leistungsfähigkeit“, so Honig. Medikamente können helfen. Bei Parkinson-Patienten seien aber auch Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit zu vermeiden, indem Muskelsteife oder Schlafapnoe therapiert werden, sagt der Neurologe.
Ein weiteres Problem: Bei Parkinson-Patienten sinkt die Wirksamkeit ihrer Medikamente mit den Jahren. Sie gleichen den Dopaminmangel im Gehirn aus, der Ursache von Parkinson ist. Damit nehmen die sogenannten Off-Phasen zu, in den Steifheit und Zittern einsetzen. „Betroffene fühlen sich dann wie ausgeschaltet und richten ihren Alltag nach On- und Off-Phasen aus“, sagt Professor Dr. Alexander Storch vom Universitätsklinikum Rostock. In der On-Phase, unmittelbar nach Einnahme des Medikaments, kann sich der Patient dagegen gut bewegen. Zusätzlich zu den motorischen Einschränkungen leidet die Mehrheit auch unter Stimmungswechseln, Angstzuständen oder Depressionen. „Ist das nur in der Off-Phase der Fall, lindert eine optimierte Parkinson-Therapie den Leidensdruck. Andernfalls kann man etwa mit Antidepressiva gegensteuern“, so Storch.
Aus der Forschung berichtet Professor Dr. Pawel Kermer vom Nordwest-Krankenhaus in Sande. Er stellt Studien vor, die auf einen Zusammenhang zwischen dem Darm und dem Ausbruch von Autoimmunkrankheiten wie MS hindeuten. Die Forschungen zeigen, dass Darmbakterien von MS-Patienten bei Mäusen zu MS-ähnlichen Hirnentzündungen führen. „Die Bakterien zu identifizieren, das ist der nächste Schritt“, sagt Kermer.
Weitere Themen in Bremerhaven sind Therapiemöglichkeiten von Parkinson und MS sowie die Behandlung von Schlaf- und von Blasenstörungen.
NEURO 2018 findet statt am Samstag, 20. Oktober, von 9.30 bis 16.00 Uhr im Conference Center des Atlantic Hotel Sail City in Bremerhaven und ermöglicht den Erwerb von Fortbildungspunkten. Kooperationspartner ist der Landesverband Bremen e.V. der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft und der Deutschen Parkinson Vereinigung. Eine Fachmesse ergänzt die Tagung. Der Eintritt beträgt für Betroffene 10 Euro, für Therapeuten und Pfle-gende 15 Euro sowie für Ärzte 20 Euro.
Weitere Informationen: www.neuro2018.de
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NEURO 2018 rückt Parkinson und Multiple Sklerose in den Fokus
Das Essen mit Freunden, das wiederholt abgesagt wird, oder der spontane Kinobesuch, der unmöglich scheint: Einschränkungen wie diese bestimmen den Alltag vieler Patienten mit Multipler Sklerose (MS) und Morbus Parkinson. Ein Grund dafür ist die anhaltende Erschöpfung, an der beide Patientengruppen leiden. Möglichkeiten, die sogenannte Fatigue zu behandeln, zeigt NEURO 2018 auf. „Den Betroffenen und ihren Angehörigen Lebensqualität zurückzugeben, darum geht es bei der Tagung“, sagt Dr. Holger Honig vom Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide. Gemeinsam mit sechs weiteren Wissenschaftlern und Medizinern aus ganz Deutschland stellt der Neurologe am Samstag, 20. Oktober, im Bremerhavener Atlantic Hotel Sail City bei der eintägigen Fachveranstaltung aktuelle Therapien und neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung vor.
„Unser Ansatz ist, dass sich auch Patienten und ihre Angehörigen auf den neuesten Stand bringen und alle Teilnehmer mit renommierten Medizinern ins Gespräch kommen“, sagt Kordula Grimm, Bereichsleiterin bei der Messe Bremen, die die Tagung veranstaltet. „Das zeichnet NEURO neben der hohen Qualität der Vorträge aus“.
Zur Fatigue etwa wird erst seit 20 Jahren geforscht. Dabei werde sie von den meisten MS-Patienten als schwierigstes Symptom empfunden, „denn die Erschöpfung beeinträchtigt neben Psyche und Motorik auch die geistige Leistungsfähigkeit“, so Honig. Medikamente können helfen. Bei Parkinson-Patienten seien aber auch Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit zu vermeiden, indem Muskelsteife oder Schlafapnoe therapiert werden, sagt der Neurologe.
Ein weiteres Problem: Bei Parkinson-Patienten sinkt die Wirksamkeit ihrer Medikamente mit den Jahren. Sie gleichen den Dopaminmangel im Gehirn aus, der Ursache von Parkinson ist. Damit nehmen die sogenannten Off-Phasen zu, in den Steifheit und Zittern einsetzen. „Betroffene fühlen sich dann wie ausgeschaltet und richten ihren Alltag nach On- und Off-Phasen aus“, sagt Professor Dr. Alexander Storch vom Universitätsklinikum Rostock. In der On-Phase, unmittelbar nach Einnahme des Medikaments, kann sich der Patient dagegen gut bewegen. Zusätzlich zu den motorischen Einschränkungen leidet die Mehrheit auch unter Stimmungswechseln, Angstzuständen oder Depressionen. „Ist das nur in der Off-Phase der Fall, lindert eine optimierte Parkinson-Therapie den Leidensdruck. Andernfalls kann man etwa mit Antidepressiva gegensteuern“, so Storch.
Aus der Forschung berichtet Professor Dr. Pawel Kermer vom Nordwest-Krankenhaus in Sande. Er stellt Studien vor, die auf einen Zusammenhang zwischen dem Darm und dem Ausbruch von Autoimmunkrankheiten wie MS hindeuten. Die Forschungen zeigen, dass Darmbakterien von MS-Patienten bei Mäusen zu MS-ähnlichen Hirnentzündungen führen. „Die Bakterien zu identifizieren, das ist der nächste Schritt“, sagt Kermer.
Weitere Themen in Bremerhaven sind Therapiemöglichkeiten von Parkinson und MS sowie die Behandlung von Schlaf- und von Blasenstörungen.
NEURO 2018 findet statt am Samstag, 20. Oktober, von 9.30 bis 16.00 Uhr im Conference Center des Atlantic Hotel Sail City in Bremerhaven und ermöglicht den Erwerb von Fortbildungspunkten. Kooperationspartner ist der Landesverband Bremen e.V. der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft und der Deutschen Parkinson Vereinigung. Eine Fachmesse ergänzt die Tagung. Der Eintritt beträgt für Betroffene 10 Euro, für Therapeuten und Pfle-gende 15 Euro sowie für Ärzte 20 Euro.
Weitere Informationen: www.neuro2018.de
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